SCHRIFTEN DER SELIGEN ALEXANDRINA

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20. März 1942

Jesus, ich möchte nicht mehr von Illusionen leben; ich möchte nur von Liebe und Vertrauen leben. Schneidet in mir alles aus, was Boden ist, ich möchte in Euch warten, ich möchte stark sein, aber ich kann nicht, ich fühle täglich abzu mergeln. Und ich empfinde in meiner Seele, dass neure Angriffe über mich her fallen. Alles ist aufgewühlt. Ich sehe voraus, wie eine Löwenwelt sich mit voller Wut auf mich stürzt um mich zu verschlingen. Welche Qual in meiner Seele! Welche tiefe Traurigkeit herrscht in meinem Herzen! Die Seele zittert aus Angst mit vollem Körper; ich kann so nicht leben. Ist es, weil sich das Ende nähert? Komme es, komme es schnell. Der Himmel ist meine Hoffnung. Ich möchte auf allen Wegen, die ich während meines Lebens durchlaufen habe, mit meinem Blut Eure Liebe geschrieben lassen. Es sind Wege des Kampfes, Wege der dunklen Finsternis; Finsternis, die ich nie verlasse und nie dachte zu durchgehen. Ich erhebe meine Hände gegen den Himmel, den Himmel, den ich immer anstarrte und mit Liebe betrachtete, aber ich sehe ihn nicht. Ich rufe mit ganzer Kraft, tief aus meinem Herzen, und mein Ruf erhebt sich nicht. Es scheint, dass Jesus ihn nicht hört! Verlassenheit, vollständige Verlassenheit!....

Jesus, Jesus, habt Mitleid mit mir, es scheint mir, dass ich Euch und das Mütterchen verloren habe. Man hat mir auf der Erde die Unterstützung, die Führung und das Licht entfernt, welches Ihr mir gegeben habt.

Jesus, Jesus, schaut zur verlorenen Verrückten, die für Eure Liebe alles leidet und akzeptiert, um Euch die Seelen zu geben.

Jesus, Mütterchen, ich möchte alles leiden; die Kräfte helfen mir nicht. Ich bin allein, ich kann mit Euch sagen: Vater, warum hast Du mich verlassen?

Möchtet Ihr, dass ich mir Euch ähnle? Danke, mein Jesus. Ich stelle mich unter dem Gewicht Eures Kreuzes. Ich fühle, wie mein Herz herausgerissen wird; ich fühle, dass ich erdrückt sterbe, aber ich möchte immer faseln: Oh, wie süß ist es aus Liebe zu sterben! Oh, wie süß ist es den Willen des Herren zu vollziehen!

Jesus, je mehr sich die Kreuzigung nähert, wird die Furcht größer, ich fühle mich am Kreuz genagelt, dann und wann gebe ich ein Atemzug bis es der letzte ist.

Die Qual vergrößert sich, meinem Körper werden ohne Erbarmen Misshandlungen gegeben.

Oh, Welt, oh, Welt, welche weder den Schmerz, noch die Liebe Jesus kennt. Nur mit Ihm umarmt man das Kreuz, nur mit Ihm geht man zum Martyrium!

Es kommt die Stunde der Kreuzigung: ich konnte nicht mehr fürchten. Mein Körper hatte keine Kraft mehr; ich habe für mich jede Hilfe des Himmels verloren. Danke, mein Lieber, Ihr zeigtet Euch mir und spendet mir Trost.

― “Meine Tochter, hör zu: es ist Jesus, der sich nähert, komm trinken zu Deiner Quelle, komm Deinen Hunger zu stillen mit Deinem Almosen. Es ist mit Deiner Kreuzigung, dass die Welt Frieden erhält. Hab Mut! ”

Dein Väterchen hilft dir von weitem, als würde er hier sein. Ich habe ihn nicht von ihm weggenommen. Ich begleite ihn mit Deinem Mütterchen um Dich zu stützen. Hab Mut, hab Mut.“ Ich begab mich zum Hort, mein Jesus, mit Euren Göttlichen Wörtern, die für einige Zeit in meinem Herzen eingraviert waren. Von Zeit zu Zeit sah ich nichts in der Finsternis, mit der Ohnmacht konnte ich nichts. Ich litt als hätte ich Euchnie gehört noch getroffen. Welche traurige Verlassenheit! Ich begann in meinem Herzen Lanzen zu fühlen, die es von meiner Brust ausschalteten, indem Sie es auf den Boden fallen ließen, zerquetschten und mißhandelten. Es war nicht meins, aber Euers, mein Jesus. Welcher Schmerz brach in mir hervor Euch so leiden zu sehen und zu fühlen, dass Ihr Euch mit Erde bedeckt, die der Schleier ist, welche die Sünden verbirgt. Unmöglich! Ihr könnt nicht von dem Blick des Ewigen Vaters fliehen! Er sieht euch ganz befleckt, empört sich gegen Euch. Ich hörte Eure Seufzer, ich fühlte Eure Tränen. Ihr hattet niemanden, der davon Zeuge war; die Apostel schliefen; Von allem sorglos, sahen Sie nicht, dass Ihr Blut geschwitzt habt. Nur als Ihr aufgestanden seid um sie zu rufen, sahen Sie Eure durchnässte Kleidung. Als nichts passiert wäre, schliefen sie weiter. Armer Jesus! Ihr leidet allein. Welche Lektion für mich! Im Palast von Herodes fühlte ich auf meinen Schultern den Königsmantel und auf meinem Kopf die Krone; ich empfand in meinem Herzen Euren Schmerz für so viel, das man Euch leiden gemacht hat. In der Flagelation habe ich mich in Eurem Göttlichen Herzen ausgeruht. Es war so groß wie das Universum, ich konnte ihn ganz durchlaufen, aber nein, ich war sehr verletzt; ich neigte mich zu Euch, ruhte mich aus bis die Folterknechte wieder kamen.

Bei der Dornenkrönung ruhte ich mich in den Armen der Mütterchen, ich fühlte, dass mich Ihr Mantel bedeckte, ihr Heiligste Hand mich liebkoste, Ihr Gesicht an meinem erleichtete meinen Schmerz. Ich fühlte mich ermüdet, ohne Freude. In Ihren Armen kamen Sie nicht mich zu verletzen, aber als ich zu Ihnen ging, gig ich schon mit Blut.

Ich ging zum Kalvarium, ich fühlte, dass es unmöglich war oben anzukommen; Das Leben lief mir weg, die Kräfte verließen mich. Ich habe Mütterchen angefleht, ich habe Euren Göttlichen Namen, mein Jesus angefleht, bat um Eure Göttlichen Kräfte. Ich hörte, was Ihr mir sagtet:

― “Ich werde den Cyreneer mit meinem Göttlichen Reichtum füllen, der mit so viel Liebe Dich auf dem Weg zum Kalvarium begleitet, so wie der Cyreneer den ich für Dich ausgesucht habe. Er hilft Dir von weitem, als wäre er hier. Die Belohnung ist sehr groß, über sie werden in den Jahrhunderte hin gesprochen werden, genauso wie die, die Deinen Schmerz in Deiner Nähe begleiteten und erleichterten ”.

Ich kam zum Kalvarium. Ich fühlte einen an meinen Füssen, wo ich gekreuzigt war und einen anderen an meinem Herzen. Alles war totale Dunkelheit und Verlassenheit. Durch den Klang der großen Blasphemien hörte man Seufzer, fielen bittere und schmerzvolle Tränen. Von ganzem Herzen rief ich zum Himmel; er ist geschlossen, er hat sich nicht für mich geöffnet. Oh Schmerz, oh Schmerz, oh Verlassenheit die nur aus Liebe angenommen wirst!

Die ganze Passion endete; vor allem der Schmerz muss seine Grenzen erreichen. Ich wußte, dass ich Recht hatte, neue Angriffe in meiner Seele zu fühlen. Wie Schade, Jesus, dass man nicht den Wert des Gehorsams kennt und alles was Ihr in den Seelen hervorruft. Das Herz knackt aus Schmerz. Die Demütigungen schmeißen mich auf den Boden. Stark zu sein, nur mit Euch, Jesus. Was muß ich für diejenigen machen, die mich leiden machen. Nehmt, Jesus, die Widrigkeiten an, die ich habe und, die mir nicht erlauben den Durst meiner Lippen zu stillen, damit diese nicht von Euch ekeln, da Ihr mit Seelen bedeckt seid, damit man Euch liebt und Eure Wahrheiten kennt. Gebt Ihnen alles, mein Jesus, was ich für sie gebe. Verzeiht mir, Jesus. Gebt mir Euren Segen, Gnade und Liebe.

27. März 1942

Jesus, hört meine Wörter, es scheint mir, dass sie schon mit dem Gewicht des Todes erstickt sind. Noch einmal möchte ich Euch sagen: ich Eure in der Zeit und Eure in der Ewiglkeit; nur Euch gebe ich mich und nur Euch möchte ich gehören. Es ist mit Seele in der Qual und dem Herzen in Schmerzen geteilt, dass meine Lippen noch einmal diese Wörter faseln: nur aus Liebe.

Die dunkle Finsternis läßt mich nicht sehen; ich fühle nur Blut aus meinem armen Körper fließen. Ich fühle mich allein, man raubte mir meinen Trost, die Erleichterung meiner Seele, meinen Schutz auf der Erde. Im schwierigsten Kampf muss ich verlassen alleine kämpfen. Manchmal kann ich den Sehnsüchten nicht widerstehen, in meinem Zimmer das Heilige Opfer der Messe zelebrieren zu sehen. Alles geraubt, alles verloren! Verzeiht, mein Jesus, denen, die mir das alles zufügten, für alle bitte ich um Euer Erbarmen und Euer Licht für deren Blindheit.

NIn Mitten diesem Meer an Leid und in diesem Kampf der dunklen Finsternis, der dunkelsten Nächte, genießt meine Seele den größten Frieden. Ich fürchte mich nicht vor Eurer Göttlichen Präsenz zu erscheinen. Ich erinnere mich, ob es manchmal von meiner Seite nicht Stolz sei. Werde ich meinen Jesus nicht erkennen? Wird er in meiner Ignoranz versteckt sein? Ihr habt mir die Gnade gegeben, den Abgrund des Elends kennen zu lernen, aber zur gleichen Zeit sehe ich wie viel größer, unendlich größer der Abgrund Eurer Liebe, Eurer Barmherzigkeit und Eures Erbarmens ist. Ich vertraue blind in Euch und auf Euch warte ich. Oh, mein Jesus, es ist der höllische Hinker der versucht mich zu beunruhigen, den Frieden meines Geistes zu entreissen, mich auf irgend eine Form an die erdlichen Dingen zu fesseln. Wenn ich mich mehr von der Erde losgelöst fühle und in größeren Wünschen zu euch zu fliegen, zur himmlichen Heimat, die mich erwartet, erscheinen mir schnell in meiner Vorstellung diese Dinge, die mich so sehr quälen: “Du bist sehr in Eile Deine Lieben zu verlassen, die Du nie wieder sehen wirst; mit dem Tod endet alles, gibt es kein Himmel und keine Hölle”.

Jesus, Jesus, ich liebe Euch, ich glaube an Euch, Ihr täuscht niemanden: Laßt nicht zu, dass der Verdammt mich täuscht. Ich wollte nicht, dass man von diesen Wörtern wüßte; Ich möchte niemanden skandalisieren, ich möchte nicht den Glauben demjenigen nehmen, der schon wenig hat und den Fehler denjenigen verschlimmern, die keinen haben. Verzeiht mir, wenn ich es nicht sagen sollte. Mein Guter Jesus, mein Süßer Jesus, ich habe mit Angst meine Kreuzigung geweint. Wehe mir und ich arme ohne Euch! Fehlt mir nicht, durch den Ihr seid, mit Eurer Göttlichen Kraft; ich habe keine Kraft, mein Leben ist verloren. Während der Nacht und des heutigen Morgens animierte mich Eure Göttliche Präsenz. Ihr habt mir Euch gezeigt, mit dem Kreuz auf den Schultern, zur Erde geneigt, geschwächt und ohne Leben, umgeben von niederträtiger Kanallie. Indem ich einen Gott so für meine Liebe leiden sehe, kann ich Euch nicht meine Kreuzigung verneinen; ich akzeptiere für Eure Liebe, ich nehme sie für die Seelen an. Bekleidet euch mit mir, lebt in mir, bewegt meinen Körper ohne Leben. Die Kreuzigung ist nah, fehlt mir nicht, mein Jesus, gebt mir Gnade, Kraft und Liebe.

Nach der Kreuzigung

Jesus, fehlt mir nicht mit Euren Kräften, damit ich so gut wie möglich beschreiben kann, wie Ihr in Eurer Heiligen Passion gelitten habt und Euren Schutz und Liebe für diese Arme. Es ist für Eure größere Glorie und den Nutzen aller Seelen.

Die Augen meines Körpers schienen fast nicht zu sehen, als sich die Momente der Kreuzigung näherten. Meine Ohnmacht erschrak mich; die Verlassenheit, in der ich mich befand brachte mich zum Grab. Was für eine Qual! Kein Leben zu haben und gegen die Welt zu kämpfen. Es kam über mich Euer Leben und Eure Liebe, ich hörte Eure süße und sanfte Stimme:

― “Meine Tochter, Oh Liebste von Jesus, hab Mut, fürchte Dich nicht, fürchte Dich nicht. Der Weg des Kalvariums endet: er zerquetscht die letzten Dornen. Aus den Verletzungen, die sie machten, werden Quellen der Erlösung. Die Seelen brauchen alles. Jesus erfreut sich mit Deiner Kreuzigung, findet in Dir die ganze Reparation, die man auf der Erde finden kann. Hab Mut! Jesus fehlt Dir nicht mit seiner gebenedeiten Mutter. Dein Värterche begleitet dich im Geiste mit meiner Gnade, hilft er Dir in unserer Vereinigung ”.

Ich bin zum Hort gegangen: in Mitten der Verlassenheit erinnerte ich mich an Eure süßen Wörter, die für einige Zeit in meinem Herz sich eingraviert konservierten. Danach, mit den Wunden, die ich fühlte, mit den Mißhandlungen, die man mir für die Menschheit gab, verschwand alles. Und dort, allein, in tiefer Stille, in der größten Dunkelheit, fast im Tod, versuchte ich mich für immer zu verstecken, dass die Erde mein Versteck sei, ohne die Androhungen des Ewigen Vaters zu hören.

Mein Gott, mein Gott! Und ich allein! Es zog kein Wind, nicht einmal die Blätter der Olivenbäume bewegten sich, es sei denn um Ihre Zweige zu biegen, als Zeichen der Anbetung, auf der Erde. Oh, Schmerz, oh Qual, Oh welche Verrücktheit von Jesus für die Seelen! Es waren nicht meine diese Leiden, aber Eure, nur Eure, mein Jesus.

Ich folgte die Schritte der Passion: hier und dort fiel ich erlegt und zerdrückt durch den Schmerz. Wiederholt rief ich den Namen Jesus und des Mütterchens; ich bat um Eure Kräfte, weil all meine waren verloren.

Danke, mein Jesus, mit Euch bin ich resistiert. In der Flagelation, beschützt in Eurem Göttlichen Herzen, sah ich vor mir die vorbereiteten Folterknechte mit den Peitschen, um meinen Körper zu bestrafen. Da ich mit Eurer Göttlichen Liebe bedeckt war, fürchtete ich sie nicht. Als ich bei der Dornenkrönung in den Armen der Mütterchen war, sah ich, wie man vor mir spitze Dornen an einander wickelte, um einen neuen Helm mir auf den Kopf zu nageln. Die Liebkosungen der Mütterchen ließen mich vergessen, dass Sie sich für mich bereiteten. Oh, wie groß ist Eure Macht und Eure Liebe, oh Jesus!

Ich ging zum Kalvarium ohne Leben um am Ende an anzukommen; Ich konnte nicht gehen, die Kräfte bleiben aus. Beim zweiten Fall, zwang mich der Gehorsam wieder in Eurem Göttlichen Herzen einzudringen; hört, was ich Ihr mir sagtet:

― “Meine Tochter, all meine Gnaden und meine ganze Liebe sind über den Cyreneer ausgebreitet, der Dir hilft und über all seine Nachkommen bis zum Ende, und über Deinen Väterchen, der hier neben Dir ist und über die Seelen, die Dich von der Nähe behandeln, und mit meiner Liebe Dich liebkosen, um Deinen Schwerz zu besänftigen. Nennt man diesem nicht Erdenliebe ”.

Bin am Kreuz genagelt worden. Bei jedem Schlag, den man mir gab, um mich anzunageln, fiel ich in Ohnmacht. Der ganze Kalvarienberg war verdunkelt, schwer erhörte man Mütterchens Seufzer: Sie wurden mit Blasphemien erstickt, ich fühlte sie mehr in meinem Herzen. Es schien mir, dass ich gleich in Euch seufzen werde und Ihr mir bestätigen wollt, dass nicht ich sterben würde, bevor mein Väterchen zu mir kommen würde.

Oh, mein Jesus, das Licht, welches Ihr mir gegeben habt, zwingt mich mehr an Euch zu vertrauen. Es ist sicher, dass ich nie so eine Verlassenheit hat wie dieser; nie wurde ich so grausam verletzt, aber anstatt in meinem Glauben, meinem Vertrauen und in meiner Liebe zu Euch zu Erkalten, fühle ich mich mehr an Euch angezogen. Alles ladet mich ein Euch zu lieben, alles inspireiert mich Euch um Vergebung zu bitten, für die, die mich leiden lassen. Verzeiht Ihnen, Jesus, und gebt mir mein Väterchen wenigsten in der Stunde des Todes, damit ich zum letzten Mal, Meine Seele öffnen kann. Ich vertraue, Jesus, dass Ihr meine Bitte erhört und Euer Versprechen zu jedem Wort einhaltet.

Verzeiht mir Jesus; gebt mir Euren Segen.

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